Eigentlich bin ich eine Eiche – Mit mehr oder weniger saftig grünen, aber im Herbst auch braunen bis welken Blättern. Ich würde gerne in einem Eichehein wohnen. Umgeben und geborgen durch mächtige Stämme, dicke Äste und grünem festen ledrigem Laub. Im Winter sitzen die Raben im Geäst und krächzen dem Nebel entgegen und die fahle Sonne kämpft sich mühsam durch die Wassertropfen. Hier ist es friedlich, hier bin ich zu Hause- hier bin ich sicher- hier kann ich loslassen, werde bewacht. Ich verbringe gerne Zeit mit diesen Lebewesen, die scheinbar zeitlos alle Zeit der Welt besitzen- langsam wachsen, verbleiben, pausieren, der Zeit der Witterung trotzen und jedes Frühjahr aufs Neue sich strecken, die Finger weit in die Luft strecken, der Sonne entgegen. Mit den Wurzeln tiefer und tiefer in die Erde wandern, Fels und Stein umgehen um in der Tiefe Freunde zu finden. Wasser, Pilze, Flechten. Mit ihnen Unterhaltungen zu führen ohne zu sprechen. Verabredungen zu treffen- wissend, diese werden eingehalten, eingeschworen… vor tausenden Jahren.